Vasaloppet 2016

Josef Windorfer beim Vasalauf 2016 © Josef Windorfer

Nach der letztjährigen Wasserschlacht lockte uns der 92. Vasaloppet mit schönem Winterwetter nach Schweden. Als wir Mittwochabend in Sälen ankamen, war vom sonnigen Wetter nichts mehr zu sehen. Es schneite bei leicht negativen Temperaturen. Das Wetter änderte sich auch nicht mehr großartig zum Renntag hin. Wieder sehr gut untergebracht verbrachten wir lässige Tage mit einer coolen Truppe.

Vasalauf Startaufstellung © Josef Windorfer

Am Sonntag um acht Uhr morgens war es dann soweit. Das Rennen startete für mich recht unspektakulär. Als der Zaun vorne hochging wusste ich, gleich geht’s auch für uns hinten los. Es schneite immer ganz leicht, zwischendurch etwas stärker. So war das Tempo in der Spitzengruppe im ersten Drittel der Strecke recht langsam, es wollte niemand zuviel Kraft vergeuden. Ich startete diesmal aus der dritten Startgruppe und war guter Dinge ohne große Standzeiten den Startberg hoch zu kommen. Es war zwar wieder ein Gedränge und Gehaue, aber man war immer in Bewegung. Neben der Distanz von 90 Kilometern und der Atmosphäre gehört auch das zum Vasaloppet und man muss es mal erlebt haben. Bei uns spielte der zeitweise recht kräftige Neuschnee keine Rolle. Durch die vielen Läufer gab es immer schnelle Spuren, man musste sie nur finden. Gut, dass ich am Vortag nochmal das Spurwechseln geübt hatte.

Ab dem höchsten Punkt der Strecke ging es erwartungsgemäß gut voran, man musste allerdings bis Smågan immer wieder nach Lücken Ausschau halten um überholen zu können. Zwischen Smågan und Mångsbodarna wurde es dann leichter, allerdings waren die freien Spuren meist langsamer. Insgesamt hatte ich ein sehr gutes Gefühl, so konnte ich noch vor Mångsbodarna den ersten Läufer aus der zweiten Startgruppe einholen und nach Risberg hoch die erste Elite-Läuferin. Viele Passagen weckten Erinnerungen vom letzten Jahr und wie schlecht es mir da erging. In diesem Jahr war alles anders. Ich hatte Raketen an den Beinen, die Strecke war top und ich war gut drauf. Bis ich nach Hökberg kam! Da lauerte in den schwedischen Wäldern der Mann mit dem Hammer. Dieser erwischte mich mit voller Wucht. Hatte ich bis dahin überwiegend überholt, wurde ich nun zum Überholten. Gruppe um Gruppe schoss an mir vorbei. Das zog sich die nächsten zehn Kilometer bis Eldris so weiter. Langsam fing ich mich dann aber wieder und sechs bis sieben Kilometer vor dem Ziel konnte ich das Tempo der Überholer halten und vereinzelt auch wieder selber Überholmanöver starten. Ich investierte aber nicht mehr viel um vorbei zu gehen. In dem Moment wollte ich nur noch ins Ziel kommen. Ich war heilfroh, die ersten Häuser von Mora zu sehen. Auf der Zielgeraden schob ich nochmal kräftig an und kam mit 5:29 Stunden ins Ziel. Der Sieger John Kristian Dahl benötigte 4:08 Stunden. Das anfängliche Bummeln der Elite bescherte vielen Läufern die begehrte Medaille. Letztes Jahr noch knapp verpasst, erreichte ich sie diesmal mit Leichtigkeit.

Hinsichtlich meiner knappen Vorbereitungszeit durch die Schulterverletzung bin ich mit dem Rennen mehr als zufrieden. Im Nachhinhein ist es schon herausragend bis Kilometer 70 in dem Tempo durchzukommen. Dass es mich früher oder später aufstellt, war eigentlich klar. Jetzt blicke ich dem Saisonfinale entgegen und freue mich noch den letzten Schnee mit lockeren Trainingseinheiten zu genießen.

7 Kommentare

  1. Stefan Eich

    Hallo Josef,

    sehr guter und interessanter Bericht vom Vasaloppet. Herzlichen Glückwunsch zur Medaille! :-))
    Mir hat Dein Bericht vom Birkebeiner auch sehr gut gefallen. Da ich diesen nächstes Jahr laufen möchte, wäre es interessant zu erfahren, wie es sich da mit dem Start verhält. Weiß zwar, dass es ein Wellenstart ist, ähnlich wie beim Marcialonga, aber gibt es da einen extra Altersklassenstart, Seedingstart usw.??
    Habe gelesen, dass durch mein Ergebnis vom Vasaloppet 2016 ich aus der 9. Welle starten kann, mehr aber auch nicht rauslesen können.
    Hast Du da bitte paar sinnvolle Informationen für mich??

    Gruß,
    Stefan Eich

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    1. Josef Windorfer

      Servus Stefan,

      danke für dein Feedback!
      Prinzipiell läuft die Starteinteilung wie beim Vasalauf. Es gibt eine Seeding-Tabelle und wird anhand der eigenen Laufzeiten in anderen Rennen der Startgruppe (nicht nach Alterklasse) zugeordnet. Gestartet wird dann im Wellenstart, also in kleineren Startgruppen zeitlich hintereinander. Man kann also vom ersten Kilometer frei loslaufen, es entstehen auch keine Staus. Die Nettozeit wird nach Überschreiten der Startlinie genommen.
      Man muss also nicht versuchen, wie beim Vasalauf, möglichst weit vorne in der Startgruppe zu stehen. Wenn man lieber später starten will (je nach Unterbringung kann Anreise zum Start lang sein) ist es sogar besser weiter hinten zu starten.
      Schöne Grüße
      Josef

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      1. Stefan Eich

        Hallo Josef,

        vielen Dank für Deine Antwort!
        Dann warte ich mal ab, was die Seedingtabelle für den Birkebeiner 2017 spricht. 🙂
        Da wir in Lillehammer übernachten werden, wird dann die Anreise stressfreier verlaufen!? Hoffentlich.
        Was ist Dein nächstes Rennen??

        Gruß,
        Stefan

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        1. Josef Windorfer

          Servus Stefan,
          von Lillehammer aus hat man die längste Anreise zum Start. Der Start befindet sich in Rena, das Ziel in Lillehammer. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube man ist um die 2 Stunden unterwegs. Immerhin hast du nach dem Zieleinlauf eine stressfreie Rückfahrt zur Unterkunft. 🙂

          Wenn du planst alleine zu reisen, bzw. keine Betreuer dabei hast, dann empfehle ich die vom Veranstalter eingesetzten Shuttlebusse. Die kosten zwar was, ermöglichen aber eine reibungslose Fahrt zum Start. Diese Busse halten unterwegs noch ein paar Mal, wenn du deine Unterkunftspläne nochmal überdenkst, kannst du auch unterwegs zusteigen.
          Bei weiteren Fragen kannst mich gerne kontaktieren.

          Gruß Josef

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  2. Frank Nesensohn

    Hallo Stefan,
    Birkebeinerrennet hat einen klassischen Wellenstart. Es gibt über 20 Startwellen mit jeweils ca. 500 Leuten. Zwischen den Wellen liegen meist 5 Minuten. Das Startfeld selbst kann immer nur von 2 bis 3 Startgruppen bzw. Wellen betreten werden. Sobald eine Welle gestartet ist, darf die nächste Welle bis zur Startlinie vorrücken, während dahinter schon die nächste Welle Aufstellung nehmen kann. Die Einteilung der Wellen findet allein nach der Seedingtabelle statt. Lediglich für Männer ab 70 und für Frauen ab 65 Jahre gibt es einen Altersklassenstart. Diese dürfen eine halbe Stunde vor allen anderen (sogar vor der Elite) starten, nämlich um 7.30 Uhr. Durch das durchdachte Startsystem und die Nettozeitnahme gibt es praktisch keine Wartezeiten. Es kann nur sein, dass bei spätem Start die Abfahrt nach Lillehammer verpflugt ist und keine Spuren mehr vorhanden sind.
    Grüsse
    Frank

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  3. Stefan Eich

    Hallo Frank,
    auch Dir vielen Dank für Deine Antwort!!
    Denke, dass die Seedingtabelle für den Birkebeiner 2017 bald einzusehen sein wird!? Viel wird sich dann wohl nicht ändern. Jetzt könnte ich, nach dem Resultat Vasaloppet 2016, aus der 9. Welle starten.
    Jetzt weiß ich auch, wie es möglich war, dass die Eliteläufer langsamere überholen konnten. Das war mir nicht klar, als ich bisschen auf Youtube getöbert hatte! 😉 aber wenn die Älteren noch früher starten.
    Hoffe dann mal, dass die vor mir Startenden die Abfahrten einigermaßen heil lassen! 😉

    Was sind Deine nächsten sportlichen Höhepunkte??

    Gruß,
    Stefan

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    1. Josef Windorfer

      Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber für den Birkebeiner 2017 zählt der Vasaloppet 2016 nicht mehr. Du müsstest für 2017, am Vasaloppet 2017 teilnehmen.

      Am einfachsten ist es dir ein Rennen in deiner Umgebung aus der Seedingtabelle von 2016 zu suchen und dann im nächsten Winter dort zu starten.

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