Eigentlich sollte auch unser diesjähriges Vorbereitungscamp auf die Saison 2022/23 wieder Mitte November stattfinden, um frühestmöglich Schneekilometer sammeln zu können. Da der Snowfarming-Schnee in Leutasch aber doch erst Ende November verteilt werden konnte, fiel das Camp auf Anfang Dezember. Weil der Schnee in weiten Teilen Deutschlands und Europas aber noch auf sich warten lässt, konnten sich trotzdem alle auf ihre ersten Schneekilometer der neuen Saison freuen.
Nach der Anreise am Donnerstag stand gleich die erste Schneeeinheit in Leutasch für alle an. Dort hieß es dann erst einmal Kilometer sammeln, an den Schnee gewöhnen und natürlich auch, sich mit den Teamkollegen auszutauschen. Die rund 1,7 Kilometer lange Snowfarming Loipe eignete sich in ihrem perfekt präparierten Zustand super dafür. Nach zwei Stunden ruhigem Skating war dann für mich Schluss für den ersten Tag, schließlich war ich gerade rechtzeitig zum Camp erst wieder gesund geworden und da hieß es mit den Kräften hauszuhalten. Nach dem Abendessen war es Zeit für eine Vorstellungsrunde, um auch die neuen Team-Mitglieder kennenzulernen. Zunächst hatte Mario Felgenhauer aber noch eine Überraschung vorbereitet, denn Anfang November feierte das xc-ski.de A|N Skimarathon Team seinen zehnten Geburtstag. Mit Videos und Bildern zeigte er uns die Geschichte und Entwicklung von einem kleinen Team mit ausgeprägtem Leistungsgedanken hin zu dem großen Team für Hobby- und Leistungssportler gleichermaßen, welches es heute ist.
Nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffet ging es an Tag zwei des Teamcamps natürlich wieder direkt auf die Loipe, um an der Technik zu feilen beziehungsweise für die Ski Classic Jungs zum Intervalle schieben. Ich war mit Thomas und Foto-Tobi, der als Ersatz für den erkrankten Matthias sein Trainerdebut auf einem Teamcamp gab, als Trainer im Einsatz. Bei leichtem Schneefall feilte ich am Vormittag mit meiner Gruppe an der Skating Technik, nachmittags stand dann ein Training mit der Vasaloppet-Gruppe an. Und Vasaloppet heißt natürlich viel Doppelstock-Training! Damit die Ski im Winter auch gut laufen, gab uns Simon Kronbichler von Teampartner HWK am Abend hilfreiche Tipps für das richtige Präparieren von (Wettkampf-)Ski. Dabei bemerkte ich mal wieder, im Thema Ski wachsen lernt man wohl nie aus.
Am dritten Tag erwartete uns nach zwei wolkenverhangenen Tagen blauer Himmel und beste Sicht auf die atemberaubende Bergkulisse Tirols. Damit aber noch nicht genug, denn in Leutasch wurde am Freitag weiter an der Loipe gearbeitet, sodass uns nunmehr circa 2,2 Kilometer zur Verfügung standen. Der Schnee vom Vortag reichte zwar noch nicht für eine „natürliche“ Streckenerweiterung, sorgte jedoch für wunderschöne, winterliche Bedingungen. Thomas und ich waren wieder als Trainer im Einsatz, während Tobi die schönsten Momente des Tages mit seinem Fotoapparat festhielt. Gestärkt von einem Nudelmittagessen konnte ich am Nachmittag noch selber einige Kilometer sammeln – 40 kamen nach zahlreichen Runden immerhin noch zusammen!
Am letzten Abend stimmte Thomas uns mit einem Bericht vom vergangenen Vasaloppet noch einmal endgültig auf die bevorstehende Saison ein. Für die meiste Bewunderung und größte Begeisterung sorgte dabei unser schwedisches Team-Mitglied Anders, der mit seinem Kumpel Lars extra für das Camp aus Schweden ins beschauliche Tirol angereist war und in diesem Jahr mit seinen 81 Jahren seinen bereits 45. Vasaloppet finishen konnte. Und als wäre das noch nicht faszinierend genug, absolvierte er die 90 Kilometer von Sälen nach Mora 2022 zum ersten Mal im Doppelstock! Wenn das keine Motivation für die kommende Saison ist, dann weiß ich auch nicht…
Bevor das Camp aber zum Ende kam und wir uns alle wieder in Richtung Heimat aufmachten, ging es am Sonntag ein letztes Mal auf die Snowfarming Runde. Hierbei gab es eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Vormittag effektiv zu nutzen. Technik Training mit Thomas, eigenständig Kilometer sammeln oder wie die Ski Classics Jungs bei einem 30-minütigen Testrennen noch eine intensive Einheit in Vorbereitung auf den Saisonstart am kommenden Wochenende zu absolvieren. Zu letzterem entschied auch ich mich, schließlich will ich auch in Form kommen und die 30 Minuten zeigten, so schlecht scheint diese gar nicht zu sein – die ersten Wettkämpfe können also kommen?