Der Winter und damit auch die Langlaufsaison sind nicht mehr weit weg – das lässt sich beim Blick auf den Kalender schnell erkennen. Beim Blick aus dem Fenster mag der Winter einem in den meisten Teilen Mitteleuropas und dem Alpenraum jedoch noch in weiter Ferne scheinen. Auch in Davos ist von Winter noch nicht viel zu sehen, außer man guckt in Richtung der hohen Berggipfel, wo hin und wieder ein paar weiße Flecken zu erkennen sind. Oder man geht ins Flüelatal, wo seit dem ersten November ein weißes Schneeband vorzufinden ist.
Wie schon seit vielen Jahren ermöglicht man hier Davos mittels Snowfarming einen frühen Saisoneinstieg für Langläuferinnen und Langläufer – unabhängig des Wetters. Auch wir als xc-ski.de A|N Skimarathonteam nutzen die Möglichkeit, um erste Schneekilometer in Vorbereitung auf die nahende Ski Classics Saison XVI zu sammeln. Auf dem Plan stehen einige Doppelstock-Kilometern im Grundlagentempo, wobei ein wichtige Aspekt hierbei auf der korrekten Technik liegt. Auch wenn wir alle schon häufiger von den Skirollern auf die Ski gewechselt sind, schleichen sich doch ein paar Fehler ein. Individuelle Tipps und Videoanalyse mit unserem Trainer Thomas sind hierbei das Stichwort.
Ergänzend zu den Grundlagenkilometern absolvieren wir auch ein erstes Intervalltraining. Bei den zahlreichen Langläuferinnen und Langläufer aus unterschiedlichsten Ländern kommt es mir aber auch beinahe vor wie in einem Massenstartrennen – ganz schön was los hier auf der Loipe! Neben Langläuferinnen und Langläufern aus Deutschland, Frankreich und natürlich der Schweiz sind sogar Sophia Laukli und Gjøran Tefre aus Norwegen nach Davos gereist, um Anfang November Schneekilometer zu sammeln.
Dass der Winter noch nicht um die Ecke ist, bietet aber auch Vorteile. So nutzen wir den Samstag Nachmittag, wo der Schnee auf der Loipe am weichsten ist, für eine lange Ausdauereinheit in der Natur rund um Davos. Mit den Skirollern starten wir zunächst direkt von unserer Unterkunft in Richtung Dischmatal. Wer im Winter schon einmal zum Langlaufen in Davos war, kennt die Loipen in diesem traumhaften Tal sicherlich. Aber auch auf der leicht ansteigenden Straße lässt sich mit den Skirollern wunderbar ein Berglauf absolvieren. Etwas mehr als 400 Höhenmeter auf elf Kilometer legen wir bis zum Dürrboden, dem Ende der asphaltierten Straße, zurück. So richtig steil ist der Anstieg also nicht, was uns aber für das Grundlagentraining entgegen kommt. Nach dem Skirollern geht es für uns auch gleich schon wieder weiter. Am Dürrboden wechseln wir von den Langlaufschuhen in die Laufschuhe und machen uns zu Fuß auf zu einer Bergtour. In der warmen Herbstsonne geht es für uns nun steil bergauf und die Luft wird merklich dünner. Kein Wunder, denn der höchste Punkt unserer Tour liegt auf fast 2800 Metern. Ziel der Tour ist schließlich am Flüela-Pass. Damit ist unser Training aber noch nicht zu Ende. Für den letzten Teil unseres „Triathlons“ geht es noch einmal mit den Skating-Ski auf die Loipe. Als es dann nach einer Stunde dunkel wird, bin ich aber doch froh, dass dieser lange Trainingstag zu Ende geht.
Mit 50 Kilometern im Doppelstock geht das Wochenende am Sonntag schon wieder vorbei, schließlich müssen wir alle am Montag wieder arbeiten, studieren oder in die Schule. Mit fast zwölf Trainingsstunden haben wir jedoch wohl das Maximum aus den zweieinhalb Tagen heraus geholt und einen guten Schritt in Richtung neue Saison gemacht!