Aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse und modernste technische Features: die neue „Langlauf-Bibel“ ist verfügbar. Vorgestellt wird sie bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Deutschen Meisterschaft Skilanglauf an diesem Samstag (22.2.2020) in Oberstdorf.
Intensive Arbeitsjahre stecken in der neuen Rahmentrainingskonzeption (RTK) Skilanglauf, die ein Ergebnis der Zusammenarbeit des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig mit langjährig erfahrenen Trainern sowohl des DSV als auch der Landesskiverbände ist. Die online-basierte Informationsplattform rund um das Thema Training im Skilanglauf ist ab jetzt für alle – vom Übungsleiter bis zum Nachwuchs- und Kadertrainer sowie für Eltern und Sportlehrer – online verfügbar: rtk.skilanglauf.sport-iat.de
Anschluss an Weltspitze
Zwar gab es bereits in der Vergangenheit eine Rahmentrainingskonzeption als Printmedium, allerdings war diese veraltet und technisch nicht auf dem aktuellen Stand. Mit der neuen Langlauf Rahmentrainingskonzeption, kurz „RTK-Skilanglauf“, ist es erstmals möglich, direkt vom Smartphone auf Daten und Inhalte zuzugreifen. Denn das Design ist vom Endgerät unabhängig. Dabei lebt die Konzeption davon, dass sie inhaltlich stetig weiterentwickelt wird. Rückmeldungen aus der Praxis sind nicht nur willkommen, sondern vielmehr gewünscht. Mit einem gemeinsamen Ziel: den Anschluss an die Weltspitze herzustellen.
DSV-Trainerschule nur Spitze des Eisbergs
„Wir müssen in den jungen Altersklassen ansetzen, um die richtigen Grundlagen für sportliche Erfolge auf höchstem Niveau zu legen“, betont Peter Schlickenrieder, Team-Chef der deutschen Langlauf-Nationalmannschaft. Die DSV-Trainerschule sei dabei eine wichtige, aber eben nicht einzige Möglichkeit, dieses Wissen weiterzugeben. Dabei bildet die RTK-Skilanglauf die Grundlage für die zukünftige Arbeit aller Vereinstrainer und Übungsleiter und Langlaufmultiplikatoren. Dies dient dem Ziel, bestmögliche Erfolge im langfristigen Leistungsaufbau erzielen zu können.
Neueste Entwicklungen in der Lauftechnik
In den vergangenen Jahren hat sich die Lauftechnik im Skilanglauf in der Weltspitze grundlegend verändert. Was der norwegische Olympiasieger und Weltmeister Johannes Klaebo in Perfektion zeigt, erfordert eine bessere Athletik und eine höhere Ganzkörperstabilität als bisher. „Die Norweger führen diese Technik perfekt aus – sei es im Skilanglauf, im Biathlon oder in der Nordischen Kombination“, erklärt Peter Schlickenrieder. „In allen Disziplinen sind die Norweger ganz vorne mit dabei und waren uns in Sachen Technikentwicklung über Jahre einen Schritt voraus.“ Mit der neuen RTK-Skilanglauf haben die Verantwortlichen des DSV in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des IAT die Basis geschaffen, um die optimalste Lauftechnik ab den jüngsten Altersklassen zu vermitteln. Entsprechend finden sich in der RTK-Skilanglauf Technikmanuals für alle Lauftechniken, zusätzlich erläutert DSV-Athletik-Techniktrainer Axel Teichmann in kurzen Videoclips die häufigsten Fehler. „Wir vermitteln bereits seit einigen Jahren ein neues Technikleitbild. Daher sind junge Athleten wie etwa Janosch Brugger in dieser Technik unterwegs. Doch die Bewegungsabläufe und -muster müssen erst einmal in Fleisch und Blut übergehen. Es ist eine hohe Ganzkörperstabilität notwendig, um die Technik korrekt umzusetzen“, so Peter Schlickenrieder weiter.
Spielerisch wichtigste Grundlagen legen
Wer sich in jungen Jahren neben dem Skilanglauf in anderen Sportarten koordinative Fähigkeiten aneignet, hat definitiv Vorteile. Wichtig sind der Spaß an der Bewegung, die Neugierde und die Begeisterung für den Sport. Das optimale Langlauf-Training baut langfristig aufeinander auf. Das Training eines 20-Jährigen unterscheidet sich grundlegend von dem eines 12-Jährigen. Oder dem spielerischen Beschäftigen mit unterschiedlichsten Sportarten im Kindesalter. Dem Entdeckerdrang der Kids sind keine Grenzen gesetzt. Alle koordinativen Sportarten wie Geräteturnen, Eiskunstlauf, Ballett oder Judo sind willkommene Einstiegssportarten für Kids von 2 bis 12 Jahren. Dank der neuen RTK-Skilanglauf erkennen alle am Langlauf-Training Beteiligten und Interessierten auf einen Blick, welche Trainingsinhalte und -ziele wann in der sportlichen Laufbahn im Vordergrund stehen sollten.
Wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse
Viel Energie und viel Manpower am IAT flossen in das Projekt. Gemeinsam mit langjährig erfahrenen Trainern kümmerten sich die Kollegen aus Leipzig, unter Leitung von Dr. Axel Schürer und André Wilhelm, um die Erstellung der Trainings- und Lauftechnikkonzeption. Das Technikleitbild umfasst neben zahlreichen Illustrationen auch die exakte Beschreibung der Bewegungsabläufe.
Podiumsdiskussion zur Rahmentrainingskonzeption
Der DSV lädt alle Trainer, Übungsleiter, Eltern und Langlauf-Interessierte zu einer Podiumsdiskussion zur neu gestalteten RTK-Skilanglauf am 22.02.2020 um 17 Uhr nach Oberstdorf ins Langlaufstadion im Ried ein. Neben Axel Teichmann, Bernd Raupach und Jens Filbrich werden auch Top-Athleten/-innen wie Katharina Hennig und Janosch Brugger sowie Wissenschaftler vom IAT und DSV für eine interessante Diskussion zur Verfügung stehen.
Wann: Samstag, 22. Februar 2020, 17:00 Uhr
Wo: Kalthalle im Langlaufstadion im Ried in Oberstdorf (gegenüber dem alten Zeitnahme-Gebäude)
Quelle: DSV