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Effektives Intensitätsmanagement im Skilanglauf – trainierst du zu hart?

Team Aker Daehlie © Team Aker Daehlie

Mit dieser provokanten Überschrift beginnt das Team Aker Daehlie eine Diskussion über Training und die richtige Intensitätskontrolle. In einem ersten Artikel haben wir bereits die Saisonnach- sowie Saisonvorbereitung des Teams dargestellt. Der folgende Artikel richtet sich an alle Sportlerinnen und Sportler sowie Trainerinnen und Trainer, die durch richtige Trainingssteuerung besser werden wollen

Einführung

Team Aker Daehlie © Team Aker Daehlie

Fragen, wie die nach der optimalen Intensität, wie man am besten mit der Intensität umgeht und wie viel Intensität man trainieren sollte, sind schwierige Themen, die zu lauten und langen Diskussionen darüber führen, was richtig (oder falsch) ist, und die bei Sportlern und Trainern eindeutig für Unsicherheit sorgen. Um der Beste zu sein, muss man am besten trainieren, das heißt entsprechend der eigenen körperlichen Verfassung, den körperlichen Eigenschaften und dem Trainingshintergrund optimal trainieren. Auch wenn es schwierig ist, sollten und müssen die oben genannten Fragen diskutiert werden. Es gibt unzählige Modelle, die zum Erfolg geführt haben. Unserer Erfahrung nach sind die Sportler, die ihr volles Potenzial ausschöpfen, diejenigen, die im Training (und auch sonst im Alltag) die wenigsten Fehler gemacht haben. Das bedeutet, dass sie am besten trainiert haben, nicht unbedingt am meisten. Die Tatsache, dass sich immer mehr Athleten darauf konzentrieren, „Stunden zu sammeln“, ist wahrscheinlich stark von der Tatsache beeinflusst, dass einige der besten norwegischen Elitelangläufer über 1.000 Stunden pro Jahr trainieren. Die Konzentration auf das „Sammeln von Stunden“ ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe dafür, dass viele Athleten/Trainer „vergessen“ haben, wie wichtig es ist, sicherzustellen, dass jede Trainingseinheit von hoher (und richtiger) Qualität ist. Qualität kann auf viele Arten definiert werden, aber aus unserer Sicht bedeutet Qualitätstraining, dass man sich auf Intensitätskontrolle, Technik, Kontinuität, Progression, Lernen und das Erreichen von Trainingszielen konzentriert. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Athleten nicht den gewünschten/erwarteten Fortschritt oder die Kontinuität erleben, weil sie nicht mit der richtigen Intensität trainieren. Sie trainieren einfach „zu hart“, bei niedriger, mittlerer und hoher Intensität.

Viele Trainer/Sportler klingen wie hochgebildete Wissenschaftler, wenn sie mit Leichtigkeit und Selbstvertrauen über Trainingsintensität sprechen, als gäbe es nur EINE Antwort – die Wahrheit ist natürlich etwas komplizierter und komplexer. Die Wissenschaft hat ihre Anforderungen und Normen, wie man beschreibt, diskutiert und schlussfolgert, aber die Ergebnisse sind oft nicht hilfreich; sie sind entweder zu vage für die meisten Menschen, um sie genau in den Trainingsplan zu integrieren, oder sie sind statistisch nicht präzise genug, um die Kriterien der wissenschaftlichen Forschung zu 100 % zu erfüllen. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass die meisten Studien zur Intensität an jüngeren Männern und nicht an Spitzensportlern durchgeführt wurden. Die Schlussfolgerungen beruhen auf Gruppendaten und die Studien laufen in der Regel über eine begrenzte Zeitspanne. Herzfrequenzmesser und Laktatmessgeräte sagen ebenfalls nicht die ganze Wahrheit über die Intensität. Die meisten Menschen haben Zugang zu einem Herzfrequenzmessgerät, aber nur wenige haben Zugang zu einem Laktatmessgerät. Die Angabe von Prozentsätzen der maximalen Herzfrequenz und der VO2max können schwierig sein, da nicht jeder seine persönlichen Maximalwerte genau kennt.

Doch was ist die richtige Intensität? Dieser Artikel soll diese Frage und viele andere beantworten. Wahrscheinlich gibt es einige Schwachstellen in der Art und Weise, wie die „Basis“ im Skisport die Intensität beschreibt, plant, ausführt, dokumentiert und misst. Angesichts dessen, was den meisten Menschen an Messgeräten und Wissen zur Verfügung steht, muss man es trotzdem wagen, das Beste aus der Situation zu machen. Unser Ziel ist es, einige gut gemeinte, leicht verständliche Ratschläge zu geben, die auf Sportliteratur und ein wenig gesundem Menschenverstand basieren.

Warum ist Intensitätsmanagement wichtig?

Trainingsplanung © Marco Felgenhauer

Die in diesem Artikel besprochenen Inhalte eignen sich am besten für engagierte und erfahrene Athleten, vom älteren Junioren (18-20 Jahre) bis hin zum älteren Spitzensportler, das heißt für Athleten, die regelmäßig und das ganze Jahr über trainieren und eine kontinuierliche sportliche Entwicklung anstreben. Intensitätsmanagement ist natürlich für alle wichtig, aber natürlich umso wichtiger, je höher die Trainingsumfänge sind. Auch Kinder und junge Sportler sollten lernen, alle Arten von Intensitäten zu beherrschen! Es ist oft hilfreich, das Training und die Intensität als „Risikomanagement“ zu betrachten.  Man muss sich der Kosten und des Nutzens der verschiedenen Trainingsarten bewusst sein und diese abwägen. Wenn das Training zu intensiv/schnell ist, steigen die Kosten der Einheit/der Gesamtbelastung. Dies führt häufig zu einer längeren Erholungszeit sowie zu einem höheren Risiko von Verletzungen, Krankheiten und so weiter. Die Wirkung und der Nutzen einer Trainingseinheit sind in vielen Fällen besser, wenn Du mit einer niedrigeren (richtigen) Intensität trainierst. Richtige Intensität = geringstmöglicher Aufwand, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist möglicherweise für viele ein ungewohnter Begriff, wenn es um Training und Intensität geht. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass es nicht gefährlich ist, mit hoher Intensität zu trainieren, aber wenn Du es zu oft tust, kann es zu Ermüdung und/oder Übertraining/Überlastung führen. Da der größte Teil des gesamten Trainings „niedrige Intensität“ ist, ist es sehr wichtig, dieses Training mit der richtigen Intensität und Technik durchzuführen. Die Geschichte zeigt, dass es viele Weltmeister und Olympiasieger gibt, die extrem konservativ und präzise mit der Intensität bei niedriger, mittlerer und hoher Intensität trainiert haben, im Vergleich zu denen, die nicht so erfolgreich waren.

Intensitätszonen

In der Literatur werden verschiedene Begriffe, Erklärungen und Definitionen verwendet, um das Intensitätstraining zu beschreiben und um sicherzustellen, dass es optimal durchgeführt wird. Es ist eine schwierige Aufgabe für Wissenschaftler, universelle Intensitätszonen mit einer Terminologie zu definieren, die von allen leicht verstanden wird und die für alle Arten von Athleten geeignet ist, unabhängig von Sportart, Geschlecht, Alter, Physiologie, Temperatur, Höhe etc. Die bisherige Lösung bestand darin, für jede Intensitätszone einen Wertebereich für Herzfrequenz, Gefühl, Laktat etc. zu definieren. So wird sichergestellt, dass jeder Intensitätsbereich für möglichst viele Menschen geeignet ist. Das Problem bei dieser Praxis ist, dass ein „Wertebereich“ oft so breit ist, dass es für die meisten Menschen schwierig ist, genau abzuschätzen, was für jeden einzelnen Sportler richtig ist. Eifrige Athleten und Trainer denken oft, dass ein Training im oberen Teil der Intensitätszone effektiver (besser) sein muss, da es mehr schmerzt (die Philosophie „No pain, no gain“). Macht es einen Unterschied, ob man alle langen und langsamen Einheiten mit einer Herzfrequenz von 110 oder 144 trainiert? Ist ein Training der Stufe 3 bei 4 mmol/L Laktat besser als ein Training bei 2 mmol/L Laktat? Wenn man Kosten und Nutzen des Trainings abwägt, sollten die meisten Menschen erkennen, dass es einen Unterschied gibt.

Wir erwarten oft, dass Wissenschaftler und professionelle Trainer genaue und präzise Antworten geben, wenn es um Training und den erwarteten Effekt geht. Dies ist leider eine unrealistische Erwartung, da alle Sportler einzigartig sind – sie reagieren unterschiedlich auf das Training. Professionelle Forscher und Physiologen können uns zwar die richtige Richtung weisen, aber keine absoluten Antworten geben, die für alle gelten. Du als Sportler (oder Trainer) musst Dich auf die Suche nach der richtigen Trainingsintensität machen, indem Du die Trainingsliteratur durchsuchst und dann durch Ausprobieren herausfindest, welche Intensität Dir die optimale Entwicklung ermöglicht. In Gesprächen mit eifrigen Athleten, Trainern und Eltern werden wir oft gefragt, was ein Athlet trainieren muss, um eines Tages Weltmeister zu werden. Die richtige Antwort ist, dass das sehr unterschiedlich ist. Manche trainieren 750 Stunden, andere trainieren bis zu 1200 Stunden (Wertbereich 750-1200). Nur wenige Menschen regen sich über eine so pauschale Antwort auf, einfach weil sie nicht präzise genug ist. Unsere Antwort führt wahrscheinlich oft dazu, dass man sich fragt, ob man überhaupt über einschlägiges Fachwissen verfügt. Was die Leute hören wollen, ist, dass man genau „927 Stunden, 33 Minuten und 56 Sekunden“ trainieren muss. Die Antwort ist extrem genau, aber leider auch extrem falsch. Für viele ist es jedoch verlockend, eine solche chirurgisch präzise Antwort als intelligente Wahrheit zu interpretieren. Leider müssen wir Antworten akzeptieren, die als „Wertebereich“ angegeben werden, unabhängig davon, ob es sich um die Anzahl der Trainingsstunden oder die Intensitätsstufen handelt. Wissen, gepaart mit Neugier (Versuch und Irrtum), wird Dich mit der Zeit in die Lage versetzen, genauer herauszufinden, was für Dich als Individuum richtig ist.

Alle Definitionen von Intensität und Methoden haben ihre Stärken und Schwächen. Daher kann es sinnvoll sein, eine Kombination aus mehreren Parametern zu verwenden, um sicherzustellen, dass das Verständnis, die Umsetzung, die Durchführung, die Berichterstattung und die Bewertung korrekter/optimaler sind. Um die Intensität zu „klassifizieren“, gibt es eine Reihe von Parametern, wie zum Beispiel Herzfrequenz, Laktat, Geschwindigkeit, Rundenzeiten, Atmung, Watt etc. Die Herzfrequenz wird oft als Prozentsatz der maximalen Herzfrequenz oder als Prozentsatz der VO2Max angegeben.

Intensitätszonen nach "Olympiatoppen" © Team Aker Daehlie

„Olympiatoppen“ in Norwegen hat eine gute Übersicht über fünf Intensitätszonen entwickelt: Olympiatoppen

Die Angaben in der obigen Tabelle geben einen geschätzten Bereich für jede Intensitätszone an. Jede einzelne Intensitätszone hat unterschiedliche Zielparameter. Der „Bereich“ für jeden Parameter ist in jeder Intensitätszone relativ groß, da alle Menschen unterschiedlich sind, daher muss man ein wenig experimentieren, um die richtige individuelle Intensität zu finden. Es ist auch wichtig, noch einmal zu betonen, dass man nicht automatisch besser wird, wenn man immer am „höheren“ Ende der definierten Intensitätszone trainiert. Wäge immer die Kosten und den Nutzen ab! Wenn Du über einen längeren Zeitraum mit zu hoher Intensität trainierst, besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Kosten den Nutzen übersteigen und Du somit nicht die gewünschte Entwicklung und Progression erzielst. Die Wahrheit ist, dass Du besser werden kannst, indem Du intelligenter trainierst, nicht unbedingt mehr oder härter.

Forschung und Diskussion

Team Aker Daehlie © Team Aker Daehlie

Es gibt viele Möglichkeiten, die gewünschte Intensität zu beschreiben oder zu klassifizieren. Das Ziel ist, unabhängig von den Parametern, eine gemeinsame Sprache zu finden, die alle verstehen. Wenn Du planst, Zone 3 zu trainieren, ist es wichtig, dass die Athleten verstehen, was Zone 3 ist, wie man sie optimal ausführt UND wie man sie im Trainingstagebuch genau meldet. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Athleten das Training mit einer Intensität durchführen, die näher an Zone 4-5 oder sogar an der Grenze zu „Balls to the Wall“ liegt, wenn auf dem Plan Zone 3 steht, es aber trotzdem als Zone 3 angegeben wird. Ob man sich für Herzfrequenz, Laktat, Atmung, Borg, RPE, Watt, Geschwindigkeit oder Zeit entscheidet, ist von untergeordneter Bedeutung. Das Wichtigste ist, dass die geplante Intensität sowohl ausgeführt als auch korrekt angegeben wird. „Plane die Arbeit und führe den Plan aus“.

Der Terminologie-Dschungel

In Norwegen sind die meisten Menschen mit einer 5-teiligen Intensitätsskala vertraut, die vom Olympiatoppen entwickelt wurde (siehe Tabelle weiter oben in diesem Dokument). In der Literatur spricht man oft von LIT, MIT und HIT. Die Definitionen können leicht variieren, aber grob gesagt entspricht LIT (Low Intensity Training) den Zonen i1 und i2, MIT (Moderate Intensity Training) entspricht der Zone i3 und HIT (High Intensity Training) entspricht den Zonen i4 und i5. Zusätzlich zu diesen Definitionen werden Begriffe wie Schwellentraining, Sweet Spot Training, MaxLass, Steady State, kritische Leistung/Geschwindigkeit, FTP etc. verwendet. Wir raten Dir, die Intensitätsskala des Olympiatoppen zu verwenden und nicht zu viel Zeit damit zu verbringen, über die verschiedenen Definitionen und Begriffe nachzudenken. Einfach ausgedrückt ist Zone 3 dasselbe wie Schwellentraining/Sweet Spot/MaxLass/FTP, und dieses Training wird manchmal als Steady State (kontinuierliche Arbeit) durchgeführt, im Gegensatz zum Intervalltraining mit Pausen zwischen den einzelnen Intervallen.

Wie die besten Ausdauersportler trainieren

Die Messung des Blutlaktats ist einer von mehreren wichtigen Parametern, um sicherzustellen, dass der Sportler sein Training optimal absolviert und sich somit kontinuierlich weiterentwickelt. Insbesondere beim Schwellentraining schwören viele auf die Messung des Blutlaktats, um sicherzustellen, dass die Sportler das Training mit der gewünschten und geplanten Intensität durchführen. Die folgenden Ausführungen stellen Erkenntnisse aus der wissenschaftlichen Literatur vor, geben aber auch einige praktische Tipps, die das Wissen, das Interesse und das Verständnis erhöhen können. Ziel ist es, mehr Athleten zu ermutigen, mit optimaler Intensität zu trainieren und so die Fortschritte/Entwicklung zu erzielen, die sie sich wünschen und die sie verdienen. Wie bereits erwähnt, haben wir festgestellt, dass viele Sportler zu hart trainieren, um eine optimale sportliche Entwicklung zu erreichen. Das Hauptproblem besteht wahrscheinlich nicht darin, dass die Athleten/Trainer nicht an das Schwellentraining glauben, sondern vielmehr darin, dass die Durchführung der Trainingseinheiten nicht auf den einzelnen Athleten abgestimmt ist. Viele Athleten (und Trainer) unterschätzen das Intensitätsniveau – und/oder sie überschätzen ihre eigenen körperlichen Fähigkeiten/ihr eigenes Niveau.

Bevor wir uns in die Diskussion und die Literatur vertiefen, ist es vielleicht sinnvoll, einen Blick darauf zu werfen, wie einige der besten Athleten der Geschichte trainiert haben. Wenn Du die Trainingstagebücher der besten Ausdauersportler (unabhängig von der Sportart: Laufen, Radfahren, Triathlon, Schwimmen etc.) analysierst, wirst Du feststellen, dass die meisten etwa 80 % der Trainingseinheiten mit niedriger Intensität (LIT = i1 und i2) und 20 % der Einheiten mit mittlerer (MIT = i3) bis hoher Intensität (HIT = i4 und i5) trainieren (einschließlich Wettkämpfe). Dies lässt sich gut am Training von Marit Bjørgen in der unten stehenden Abbildung 1 veranschaulichen. Die meisten erfolgreichen Athleten hatten eine ähnliche Intensitätsverteilung mit etwa 90 % der Stunden mit leichter/geringer Intensität (i1-i2) und etwa 10 % mit mittlerer oder hoher Intensität (i3-i5).

Abbildung 1: Intensitätsverteilung von Marit Bjørgen © Team Aker Daehlie

Einige der wichtigsten Argumente für ein umfangreiches Training mit niedriger Intensität sind, einfach ausgedrückt, dass wir gesehen haben, dass dies eine gute Grundlage schafft. Physiologisch gesehen ist es erwiesen, dass ein Training mit niedriger Intensität zu folgenden Ergebnissen führt:

  • Verbesserung der a-vO2-Differenz (wie viel Sauerstoff die Muskeln aus dem Blut gewinnen/aufnehmen können)
  • Erhöhte Anzahl von Kapillaren um die arbeitenden Muskeln
  • Erhöhte Anzahl von oxidativen Enzymen, was zu einem höheren Verbrauch von Lipiden (Fett) als Energiesubstrat führt
  • Verbesserte mittlere Transitzeit (die Zeit, die die Sauerstoffmoleküle benötigen, um aus dem Blutstrom in die Muskelzellen zu gelangen)
  • Erhöhte Größe und Anzahl der Mitochondrien
  • Verbesserte muskuläre/periphere Ausdauerermüdung

Die Dauer und Anzahl der Trainingseinheiten mit niedriger, mittlerer und hoher Intensität muss an den Trainingszustand und die körperlichen Voraussetzungen des einzelnen Sportlers angepasst werden. Manche Athleten trainieren mehr mit mittlerer/hoher Intensität und weniger mit niedriger Intensität, während andere mehr Einheiten mit niedriger Intensität und weniger mit mittlerer/hoher Intensität trainieren. Es gibt keine pauschale Aussage darüber, was das Richtige ist, daher muss jeder ein wenig experimentieren, um die optimale Mischung zu finden.

Es ist üblich, 2-3 intensive Trainingseinheiten pro Woche zu absolvieren. Historisch gesehen absolvieren die besten Skilangläufer etwa 104-120 intensive Trainingseinheiten pro Saison. Bei erwachsenen Eliteskiläufern dauert ein Training der Zone 3 in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten. Es gibt viele Variationen von Intervalllängen und Pausen. Im Allgemeinen dauert jedes Intervall zwischen 10 und 15 Minuten, mit einer Pause von etwa 2-3 Minuten. Es gibt mehrere gute Gründe, im Bereich knapp unterhalb der anaeroben Schwelle (i3) zu trainieren. Die Literatur zeigt, dass dies vor allem für gut trainierte Ausdauersportler von Vorteil ist und (in den meisten Fällen) besser geeignet ist als ein vorrangiges Training in den Zonen i4 und i5 (mehr dazu später in diesem Artikel).

Training in den verschiedenen Intensitätszonen

Team Aker Daehlie © Team Aker Daehlie

Ausgehend von den bisherigen Ausführungen bietet die nachstehende Tabelle eine allgemeine Zusammenfassung der verschiedenen Intensitätsbereiche, die von Spitzensportlern genutzt werden. Bei der Angabe von Beispielwerten wird von einer Person mit einer maximalen Herzfrequenz von 200 ausgegangen.

Intensitätszone 1: Leichtes Training sollte leicht sein. Die meisten Menschen profitieren von einem Training bei einer Herzfrequenz von etwa 110-140/0,5-1mmol/L Laktat. Je nach Art der Bewegung, des Geländes, der Höhe und so weiter gibt es große Unterschiede. Wenn der trainings-/physiologische Zustand des Sportlers zufriedenstellend ist, sollte es möglich sein, mit der richtigen Intensität UND der richtigen Technik zu trainieren. Wenn es schwierig ist, mit der richtigen Technik und der richtigen Intensität zu trainieren, kann es sinnvoll sein, ein leichteres Gelände zu wählen oder mit schnelleren Rollski zu trainieren. Eine Trainingseinheit dauert in der Regel 1,5 bis 4 Stunden ununterbrochener Aktivität.

Intensitätszone 2: Mittelharte, lange Trainingseinheiten mit einer Herzfrequenz von 140-155 Schlägen pro Minute und einem Laktatwert von bis zu 2 mmol/l gelten als Training der Intensitätsstufe 2. Über die Bedeutung dieses Trainings streiten sich die Gelehrten. Unserer Erfahrung nach kostet dieses Training mehr, als es wert ist, und sollte daher nicht vorrangig durchgeführt werden. I2 kann gut geeignet sein, um die richtige Technik zu erlernen/zu automatisieren. Auch hier gilt: Kosten und Nutzen abwägen! Eine Einheit dauert in der Regel 1 bis 3 Stunden kontinuierlicher Aktivität.

Intensitätszone 3: Für die meisten Menschen sollte das Schwellentraining mit einer Intensität von 80-85 % der HFmax erfolgen. Das Tempo sollte etwa 60 Minuten lang bei konstantem Laktatwert gehalten werden können. Als sehr allgemeine Faustregel (für weniger Erfahrene) kann man folgende Annahme zur maximalen Herzfrequenz machen: 211 – (0,64 x Alter) = Deine ungefähre aktuelle maximale Herzfrequenz. Wenn Du von dieser grob geschätzten maximalen Herzfrequenz 30 Schläge abziehst, befindest Du Dich ungefähr bei der empfohlenen höchsten Schwellenherzfrequenz/Schwellenbelastung. Die empfohlene Schwellenherzfrequenz/Schwellenbelastung ist eine Intensität, die das Risiko einer zu starken Ermüdung verringert und gleichzeitig eine nahezu optimale Leistung ermöglicht. Die Empfehlung ist keine allgemeingültige „Einheitslösung“, die für jeden zu jeder Zeit zu 100 % optimal ist. Sie sollte nur als Ausgangspunkt dienen, um die eigene „perfekte“ Intensität zu finden. Eine bessere Methode für erfahrenere Athleten ist die Durchführung eines Schwellentrainings bei etwa 85 % der höchsten gemessenen Herzfrequenz während des letzten Jahres.

Intensitätsbereich 4: Das Training im Intensitätsbereich 4 ist relativ hart, sollte aber dennoch nicht unkontrolliert und „all out“ sein. Ein guter Test, um festzustellen, ob die Intensität richtig ist oder nicht, ist, dass Du bei jedem Intervall die gleiche Strecke zurücklegen kannst.  Wenn Du beispielsweise eine 5 x 5-minütige Intervalleinheit absolvierst, sollte das Blutlaktat und die Herzfrequenz von Intervall zu Intervall ansteigen, ABER die zurückgelegte Strecke sollte bei jedem Intervall gleich bleiben.  Die typische Dauer einer Einheit (Gesamtintervallzeit) beträgt 30-45 Minuten. Am häufigsten wird das Training als Intervalltraining mit einer Intensität von 4-7 Minuten und 2 Minuten Pause durchgeführt.

Intensitätszone 5: Intensität 5 sind harte Intervalle oder Wettkämpfe. Oft fühlt sich der Sportler gegen Ende der Intervalle ein wenig „steif“. Geschwindigkeit, Herzfrequenz und Laktat sind relativ hoch (oft über 10 im Blutlaktat). Die typische Dauer einer Einheit (Gesamtintervallzeit) beträgt 15-30 Minuten. Meistens wird dieses Training als Intervalltraining mit Intervallen von 0,5-5 Minuten Länge durchgeführt.  Die Pausen betragen im Allgemeinen 50-200 % der Intervalllänge. Testläufe und Wettkämpfe fallen in diese Kategorie des Trainings.

Welche Trainingsintensität ist wichtig, um im Ausdauersport gut zu sein?

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Wie aus der Einleitung zu dieser Diskussion hervorgeht, ist das Training mit leichter/geringer Intensität (i1 und i2) zweifellos von großer Bedeutung. Innerhalb dieser Intensitätsbereiche hat das Intensitätsmanagement im Laufe der Zeit wahrscheinlich die größte Wirkung (sowohl positiv als auch negativ), da diese Form des Trainings 90 % der gesamten jährlichen Trainingszeit ausmacht. Jeder Sportler kann große Mengen an Training mit niedriger Intensität tolerieren, wenn die Intensität stimmt. Mit anderen Worten: Training mit niedriger Intensität ist effektiv und kostengünstig.

Der Grund, warum dem intensiveren Training (i-Zone 3-5) mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird (sowohl in der Sportwissenschaft als auch in der Praxis), liegt wahrscheinlich darin, dass es im Vergleich zum Training mit niedriger Intensität in Zone 1 und 2 nachweislich effektiver bei der Entwicklung eines großen und effizienten „Motors“ ist. Mit der Entwicklung des „Motors“ ist die Steigerung der aeroben Kapazität (VO2max, Blutvolumen, Gesamthämoglobinmasse) sowie der sportartspezifischen VO2-Geschwindigkeit gemeint. Da die Sportwissenschaft das MIT- (i3) und HIT-Training (i4/i5) als besonders wichtig und förderlich für die sportliche Leistung ansieht, wird es oft als „Qualitätstraining“ bezeichnet (nicht zu verwechseln mit hartem Training, da das Wort Qualität im Zusammenhang mit Training viel mehr Qualitätsparameter, zum Beispiel Technik, umfasst). Das Schwellentraining (i3) macht oft den größten Anteil des gesamten „Qualitäts“-Trainingsvolumens (Anzahl der intensiven Stunden) während des Trainingsjahres aus. Wenn wir nur das Training in den Intensitätszonen 3-5 betrachten, macht i3 (MIT/Schwellentraining) bei Ausdauersportlern auf Spitzenniveau oft 70-90 % des „Qualitätstrainings“ (intensives Training) aus! Dies gilt für die meisten Sportarten, bei denen aerobe Energieprozesse leistungsbegrenzend sind und bei denen die Wettkampfdauer von 210 Sekunden (Mittelstrecke) bis zu 210 Minuten (Langstrecke) reicht.

Einige der wichtigsten Argumente für die Wirksamkeit des i3-Trainings für Spitzensportler sind:

  • Das Training erfordert eine kürzere Erholungszeit, was eine bessere Kontrolle über die Kontinuität des Trainings ermöglicht. Das bedeutet, dass man länger/mehr Einheiten in der Intensitätszone trainieren kann.
  • Das Training führt zu einer hohen Aktivierung der motorischen Einheiten bei Geschwindigkeiten/Arbeitsbelastungen, die mit denen im Wettkampf vergleichbar sind. In technisch anspruchsvollen Sportarten, wie zum Beispiel Skilanglauf, ist es besonders nützlich und vorteilhaft, die effiziente Bewegung in einem wettkampfspezifischen Tempo zu automatisieren/zu erlernen.
  • Das Training erhöht den Anteil der VO2max und führt oft zu einer „Verschiebung nach rechts“ der Schwellenprofilkurve. Dies bedeutet, dass die Athleten eine höhere Arbeitsbelastung über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten können.
  • Elite-Ausdauersportler haben oft ihre genetische und persönliche „Obergrenze“ der VO2max erreicht. Daher bringt ein Training zur Stimulierung bzw. weiteren Steigerung der aeroben Kapazität nach dem U23-Alter relativ wenig.
  • Die Intensität ermöglicht ein größeres Trainingsvolumen (Stunden, Kilometer oder Zeit in der Zone) im Vergleich zu Intervallen mit höherer Intensität. Das bedeutet, dass die meisten Athleten potenziell größere Trainingsbelastungen (höhere Trainingsumfänge) über mehrere Saisons hinweg tolerieren können. Beim Training geht es darum, den Körper abzubauen und wieder aufzubauen. Daher sind sowohl die Progression als auch die Kontinuität vielleicht zwei der wichtigsten Faktoren für eine kontinuierliche Entwicklung über mehrere Saisons hinweg.

Was sind anaerobe Schwelle und Schwellentraining?

Die Begriffe Intervalltraining und Intensität sind leider genauso zutreffend wie die Begriffe „kalt“ und „heiß“. Kälte in Spanien ist wahrscheinlich nicht dasselbe wie Kälte am Nordpol. Es ist schwierig, eine gute und einfache Erklärung für Schwellentraining zu geben. Viele haben versucht, einfache und leicht verständliche Definitionen zu finden, und es gibt einige, mit denen sich die meisten Menschen identifizieren können. Die gebräuchlichste ist die folgende:

„Die Schwelle ist eine Belastung, bei der ein Gleichgewicht zwischen der Produktion und der Ausscheidung von Milchsäure/Laktat besteht. Dieser Bereich wird als anaerobe Schwelle definiert und ist eine Arbeitsintensität, die man etwa 60 Minuten lang aufrechterhalten kann und bei der das gemessene Blutlaktat zwischen 2,0 und 4,0 mmol/L liegt“ (Sveriges riksidrottsförbund, 1988)

Die Arbeit, die man 60 Minuten lang aufrechterhalten kann, wird im Radsport oft als FTP (Functional Threshold Power) definiert. Manchmal wird sie auch als FTP 60 oder FTP 20 angegeben. FTP 20 bezieht sich auf die Arbeit, die Sie 20 Minuten lang leisten können. FTP 20 mal 0,95 ergibt FTP 60. Beim Radfahren werden diese Werte in WATT angegeben. Beim Laufen wird auch der Begriff FTP (Functional Threshold Pace) verwendet – die Geschwindigkeit, die Sie 60 Minuten lang halten können.

Abbildung 2: Laktatkurve © Team Aker Daehlie

Abbildung 2 zeigt die Beziehung zwischen Geschwindigkeit und Laktatakkumulation im Blut zur Schätzung der anaeroben Schwelle. Die Abbildung veranschaulicht eine „Rechtsverschiebung“ der Laktatprofilkurve (dunkelblaue Linie) als Folge einer Erhöhung der Arbeitskapazität (VO2max) oder einer erhöhten Auslastung der VO2max.

Die obige Definition gibt ein gutes und allgemeines Bild davon, was Du mit dem Schwellentraining erreichen willst. Es geht darum, das Training bei einer Belastung durchzuführen, bei der ein Gleichgewicht zwischen der Produktion und der Ausscheidung von Laktat im Blut besteht. Mit anderen Worten, die Trainingsintensität sollte nicht dazu führen, dass sich Laktat „ansammelt“, was im Laufe der Zeit zu einer allmählichen Verringerung der Arbeitsbelastung führen würde. Die meisten Definitionen haben ihre Schwächen, auch diese.

Es besteht ein relativ großer Unterschied zwischen einem Blutlaktat von 2,0 und 4,0 mmol/L. Die Beschreibung ist nicht präzise genug und erstreckt sich wahrscheinlich über mehrere Intensitätszonen. Außerdem berücksichtigt die Definition nicht die individuelle Fasertypzusammensetzung eines Athleten (% Muskeltyp I (langsam) vs. Muskeltyp II (schnell)). Sie berücksichtigt auch nicht, ob der betreffende Sportler über ausreichende Kohlenhydratspeicher (Glykogen) in den arbeitenden Muskeln verfügt oder ob er/sie einen hohen oder geringen Muskelüberschuss (Muskelzerstörung/strukturelle Degeneration) aufweist. All diese Faktoren können Einfluss darauf haben, wie man die gemessenen Blutlaktatwerte interpretieren sollte. Das Blutlaktat ist kein absoluter Wert, der immer gleich interpretiert werden kann. Mit anderen Worten: Du kannst denselben Blutlaktatwert (z. B. 2,5 mmol/L) in zwei verschiedenen Trainingsperioden messen, aber zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. Um zu beurteilen, ob die Messungen dasselbe anzeigen, müssen die Werte im Zusammenhang mit anderen relevanten Faktoren wie Gefühl (Borgs-Skala), Herzfrequenz, Blutzucker, Geschwindigkeit/Watt und der Art und Weise, wie sich der Sportler „bewegt“, gesehen werden – oft auch als „Trainerauge“ bezeichnet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Athleten und Trainer leider vergessen, dies zu berücksichtigen, wenn sie ein Schwellentraining mit Hilfe von Laktatmessungen durchführen/auswerten.

Den meisten, die es bis hierher geschafft haben, ist hoffentlich klar geworden, dass das Intensitätsmanagement oft nicht so einfach ist, wie die meisten Leute denken (oder sagen) – es kann unter anderem nicht immer mit 100%iger Genauigkeit gemessen werden. Sowohl die Herzfrequenz als auch das Laktat haben ihre Grenzen. Wenn wir verallgemeinern und gut funktionierenden Athleten einige allgemeine und einfache Ratschläge in Bezug auf ein optimales Schwellentraining (geringes Risiko und hohe Belohnung) geben sollten, dann wären das folgende:

  • Das Blutlaktat sollte in einem Bereich zwischen 2,0-4,0 mmol/L liegen (Abbildung 2). Für die große Mehrheit der Athleten ist es besser, näher an 2,0 als an 4,0 mmol/L zu liegen.
  • Ein Blutlaktatwert zwischen 2,0 und 4,0 mmol/L entspricht etwa 80-90 % der maximalen Herzfrequenz (HFmax). Für die überwiegende Mehrheit ist es sicherer, ein Training im unteren Teil des Bereichs zu planen und durchzuführen.
  • Als einfache Faustregel kann man sagen, dass die Schwellenintensität für einen Erwachsenen bei 30-35 Schlägen unter der maximalen Herzfrequenz (15-20 % unter HFmax) liegt. Wenn Sie die HFmax nicht kennen und über 18 Jahre alt sind, nehmen Sie 211 – (0,64 x Ihr Alter) = ca. HFmax. Ziehe dann 35 Schläge ab, wenn Du unter 30 Jahre alt sind, und 30 Schläge, wenn Du über 30 Jahre alt sind. Diese Methode ergibt eine ungefähre HF für Deine anaerobe Schwellenintensität. Eine andere Methode für Menschen mit mehr Erfahrung besteht darin, die höchste im letzten Jahr gemessene Herzfrequenz zu verwenden und mit einer Intensität zu trainieren, die etwa 15 % niedriger ist.
  • Die Schwelle ist eine Geschwindigkeit, die man ohne Probleme mindestens 60 Minuten lang halten kann. Die Schwelle ist also wesentlich einfacher, als die meisten Leute denken.
  • Wenn Du die richtige Schwellengeschwindigkeit erreicht hast, solltest Du in der Lage sein, in allen Intervallen die gleiche Geschwindigkeit beizubehalten, ohne dass die Herzfrequenz um mehr als 4-5 Schläge ansteigt („kardiale Drift“), wenn Du die Intervalle bei normalen Temperaturen = unter ~25°C absolvierst.

Botschaft und Zusammenfassung zum Mitnehmen

Um die beste Version von sich selbst zu werden, muss man so oft wie möglich mit der individuell richtigen Intensität trainieren. Investiere die nötige Zeit, um die Definitionen zu verstehen, und experimentiere, bis DU DEINE richtige Intensität gefunden haben. Du wirst nicht besser, wenn Du mit der optimalen Intensität eines anderen trainieren. Als Ausgangspunkt kann es sinnvoll sein, die 5-teiligen Definitionen der Intensitätszonen von Olympiatoppens zu verwenden, damit Du nicht von all den verschiedenen Begriffen verwirrt wirst. Wenn man zusammenfasst, was die besten Athleten trainiert haben, stellt man fest, dass etwa 90 % der Trainingszeit bei niedriger Intensität (i1/i2) verbracht werden, weshalb es zunächst wichtig ist, die richtige Intensität für dieses Training zu ermitteln. Insgesamt werden etwa 20 % der Trainingseinheiten, also 10 % der Trainingszeit, in den Intensitätsbereichen i3-i5 absolviert. Ein großer Teil dieses Trainings wird als Schwellentraining (i3) durchgeführt. Für die meisten Menschen sollte das Schwellentraining mit einer Intensität von etwa 85 % der HFmax durchgeführt werden, und zwar mit einer Intensität, die etwa 60 Minuten lang gehalten werden kann. Als sehr allgemeine Faustregel können unerfahrene Sportler über 18 Jahren die Schwellenherzfrequenz mit Hilfe der folgenden Formel berechnen: 211 minus (0,64 x Alter) = ungefähre aktuelle maximale Herzfrequenz. Wenn Sie von dieser Zahl 30 Schläge abziehen, liegen Sie ungefähr bei der richtigen Schwellenherzfrequenz/Schwellenbelastung. Eine andere Methode für erfahrenere Athleten besteht darin, das Schwellentraining bei etwa 85 % der höchsten gemessenen Herzfrequenz (Puls) des letzten Jahres durchzuführen. Viele Ausdauersportler verwenden Blutlaktatmessungen, um festzustellen, ob eine Trainingseinheit die Schwellenintensität erreicht. Werte zwischen 2,0 und 3,5 mmol/L liegen für die meisten Athleten im Schwellenbereich (i-Zone 3), vorausgesetzt, die Person befindet sich im physiologischen Gleichgewicht. Die meisten Menschen sollten sich bemühen, mit Werten näher an 2,0 mmol/L zu beginnen, um die richtige persönliche Intensität zu finden. Auch hier ist es wichtig, daran zu denken, dass das Blutlaktat nur einer von mehreren Zielparametern ist, die anzeigen, ob man tatsächlich im Grenzbereich trainiert. Für die meisten Menschen ist es wichtig, die Laktatmessungen im Vergleich zu anderen Faktoren zu bewerten, wie z. B. Herzfrequenz, Geschwindigkeit/Watt, gefühlte/empfundene Anstrengung und „wie sich der Sportler bewegt“. Es ist nicht falsch oder gefährlich, harte Einheiten in Zone 4 oder 5 zu trainieren, aber es ist falsch, das Training als i3 zu planen und zu dokumentieren, wenn die Ausführung in einer härteren Intensitätszone erfolgte. Um die richtige Zusammensetzung des Trainings (Prozentsätze in den verschiedenen Intensitätszonen), das Intensitätsmanagement und die optimale Entwicklung im Laufe der Zeit zu erlernen, musst Du so viele Trainingseinheiten wie möglich mit „Deiner“ richtigen Intensität absolvieren und dabei stets eine optimale Technik beibehalten.

Viel Erfolg bei Deinem Training!

Geschrieben von den Trainern im Team AKER Daehlie – Trond Nystad, Knut Nystad, Jostein Vinjerui, Hans Kristian Stadheim und Chris Jespersen

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